Übungen

Pantomime

„Zeig mir, was Menschenrechte für dich bedeuten“

Überblick

Themen

Menschenrechte allgemein

Komplexität

Stufe 2

Gruppengröße

9+ Personen (in Kleingruppen: 4-6 Personen)

Zeit

90 Minuten

Überblick

Diese schauspielerische Übung regt die Gruppe an, ihre Sichtweise der globalen Idee der Menschenrechte darzustellen

Fokus
  • Alle Menschenrechte
Ziele
  • Die globale Idee der Menschenrechte erkunden
  • Non-verbale kommunikative Fähigkeiten entwickeln
  • Zusammenarbeit und Kreativität fördern
Materialien
  • Requisiten: Kostüme, Spielzeug, Haushaltsgegenstände etc.
  • Papier und farbige Marker, Kreiden
  • Klebstoff, Schnur und Karton

Durchführung

Anleitung

  1. Erläutern Sie den Teilnehmer*innen (TN) die Zielsetzung der Übung: Die globale Idee der Menschenrechte ohne Sprache darzustellen.
  2. Es dürfen keinerlei Worte benutzt werden: Die Darstellung ist rein pantomimisch. Die TN dürfen jedoch Materialien und Requisiten einsetzen.
  3. Es werden Gruppen von 4 bis 6 Personen gebildet. Jede Gruppe erhält 1 großes Blatt Papier und 1 Satz Kreide oder Marker.
  4. Die Gruppen haben zunächst 10 Minuten Zeit für ein Brainstorming, um ihre Gedanken zur globalen Idee der Menschenrechte zu sammeln und zwei bis drei zentrale Gedanken herauszuarbeiten, die sie darstellen wollen.
  5. Geben Sie den Gruppen 30 Minuten Zeit, ihre Pantomime zu entwickeln und zu proben. Die Darstellung muss das Ergebnis von Teamarbeit sein und alle Gruppenmitglieder sollten bei der Produktion mitwirken.
  6. Nach 30 Minuten kommen alle zusammen und jede Gruppe präsentiert ihre Pantomime.
  7. Bitten Sie nach jeder Gruppe die Zuschauer*innen um ihre Interpretation und darum, die Grundgedanken zu identifizieren, die dargestellt wurden.
  8. Geben Sie nach jeder Darstellung ein paar Minuten Zeit für Feedback und Diskussion.
  9. Danach kann die darstellende Gruppe Dinge ergänzen, die im Feedback nicht erwähnt wurden. Wiederholen Sie dies für jede Aufführung.

Nachbereitung und Auswertung

Beginnen Sie mit einem Rückblick auf die Übung:

  • Was für ein Gefühl hatten die TN bei der Übung? Was war einfach oder schwierig darzustellen?
  • Haben die TN etwas Neues über Menschenrechte gelernt?
  • Wie gestalteten sich die Kommunikation und der Einigungsprozess in den Gruppen?
  • Gab es über die Idee der Menschenrechte grundlegende Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Gruppe? Wie wurden sie gelöst?
  • Worin waren sich die Gruppen ähnlich und worin unterschieden sie sich?
  • Was halten die TN mit Blick auf die Aufführungen für die wichtigsten Gemeinsamkeiten der Menschenrechte?
  • Welche Bedeutung haben diese Aspekte für die Menschen weltweit?

Tipps für die Moderation

Einführung

Wenn die TN bereits von Menschenrechten gehört haben, ist die Übung interessanter, wenn sich die Moderation möglichst wenig einmischt. In jedem Fall geht es vor allem darum, dass Jugendliche die eigenen Kenntnisse und Perspektiven über Menschenrechte erkennen, austauschen und in dieser Übung nutzen. Es ist sinnvoll, diesen Punkt vor Beginn der Arbeit herauszustreichen, damit sich niemand unter Druck fühlt, genau „wissen“ zu müssen, was Menschenrechte sind.

Machen Sie klar, dass Menschenrechte im Allgemeinen porträtiert werden sollen, nicht eines oder mehrere spezifische Menschenrechte. Man kann ein bestimmtes Recht exemplarisch benutzen, um allgemeine Punkte herauszuarbeiten, es sollte jedoch gezeigt werden, was die verschiedenen Menschenrechte miteinander verbindet. Am Ende sollten die Zuschauer*innen in der Lage sein (oder damit anfangen), die Frage „Was sind Menschenrechte?“ zu beantworten.

Versuchen Sie, alle zu motivieren, eine aktive Rolle zu übernehmen. Erklären Sie, dass die gesamte Gruppe das darstellende Spiel zu ihrer gemeinsamen Sache machen soll. Ein paar ungewöhnliche Requisiten können die Aufführungen beleben und kreative Ideen sprudeln lassen – zum Beispiel Bratpfannen, Spielzeugautos, Hüte, Kissen, Steine, ein Mülleimerdeckel…

  • Wenn die Gruppen ein paar Hinweise als Starthilfe oder am Ende der Diskussion brauchen, können Sie ihnen folgende Denkanstöße geben:
  • Menschenrechte sind die Rechte, die einer Person einfach aufgrund ihres Menschseins zukommen.
  • Die Menschenrechte gelten für alle Menschen gleichermaßen, überall und jederzeit.
  • Menschenrechte sind unteilbar und bedingen einander: Ein Recht kann nicht vorenthalten werden, weil es „weniger wichtig“ oder „nicht wesentlich“ ist.
  • Menschenrechte setzen elementare Standards, ohne die ein Mensch nicht in Würde leben kann.

Varianten

Wenn den TN Pantomime schwerfällt, können Sie sie bitten, stattdessen gemeinsam „Statuen“ darzustellen. Wenn dann Fotos gemacht werden, können Sie eine Bildersammlung erstellen und die Fotos bei anderer Gelegenheit als Diskussionseinstieg
oder für eine Ausstellung verwenden.

Alternativ lässt sich aus dieser Aktivität eine Zeichenübung machen: Die Gruppen malen ein Plakat – wiederum, ohne Worte zu benutzen – und bringen darauf ihre wichtigsten Ideen über Menschenrechte zum Ausdruck. Machen Sie anschließend eine Ausstellung.

Wenn sich die Gruppen auf bestimmte menschenrechtliche Aspekte konzentrieren sollen, können Sie die Schritte 3 und 4 der Anleitung weglassen und den Kleingruppen Schlüsselbegriffe geben, wie zum Beispiel Chancengleichheit, Frieden, Armut oder Solidarität. Wenn jede Kleingruppe einen anderen Begriff erhält, decken sie mehrere Aspekte ab; bekommen alle Kleingruppen denselben Begriff, entsteht eine interessante Vielfalt an Interpretationen.

Statt als Einführung kann diese Übung auch dazu dienen, Gedanken, die sich die TN bei der Durchführung anderer Übungen oder durch eigene Nachforschungen gemacht haben, auszutauschen, zu ordnen und zu klären.

Vorschläge zur Weiterarbeit

Sehen Sie sich Stücke oder Ausschnitte literarischer Werke zum Thema Menschenrechte an und organisieren Sie mit der Gruppe eine Aufführung.

Zur weiteren Beschäftigung mit dem Thema Menschenrechte allgemein eignet sich die Übung „Flower-Power“. Wenn die Gruppe lieber bestimmte Menschenrechte unter die Lupe nehmen möchte, kann sie sich die Übung „Kinderrechte“ vornehmen.

Ideen zum Handeln

Sie können die Pantomimen weiterentwickeln oder ein längeres Stück mit der ganzen Gruppe machen und dieses öffentlich aufführen. Wenn Sie sich für eine Variante mit Plakaten oder Fotos entscheiden, organisieren Sie eine Ausstellung. Beide Ideen eignen sich, um den Tag der Menschenrechte zu feiern.

Oder Sie zeichnen die Aufführungen mit einer Videokamera auf und stellen sie ins Internet.

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